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Die wichtigsten Tipps für barrierefreies Planen,
Bauen und Wohnen – und für barrierefreie Türen.

Barrierefreie Türen öffnen Wege in einen selbstbestimmten Alltag, gerade für Menschen mit einer Behinderung oder gesundheitlichen Einschränkung. Der Trend zu barrierefreiem Wohnen wird sich verstärken: Denn schon 2030 wird jeder 3. Mensch in Deutschland über 60 Jahre alt sein.

Die „Tür zur Welt“ zeigt: wie Barrierefreiheit Menschen das Leben erleichtert; gibt Tipps für barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen; informiert über die wichtigsten DIN-Normen und (gesetzlichen) Vorgaben.

Dazu haben wir einen Experten für Barrierefreiheit befragt: Markus Bauer, Seminarleiter für Fachthemen bei PRÜM.

Was macht eine Tür barrierefrei?
Welche Vorgaben gibt es?

Markus Bauer (MB): „Wir können bei PRÜM grundsätzlich jede Innen- und Wohnungsabschlusstür barrierefrei herstellen! Entscheidend dafür ist, dass frühzeitig die genauen Vorgaben des Bauherrn vorliegen. Damit legt er die Breite und Höhe der Wandöffnung fest, sowie sämtliche Zimmer- und Deckenmaße. Da hinein muss die Tür dann passen.

Tatsächlich ist die gesetzliche Situation recht offen. Denn in der entsprechenden Norm für Öffentliche Gebäude und Wohnungen, DIN 18040, Teil 1, steht nur: Öffentliche Bauträger sollten sich bestmöglich an einer barrierefreier Ausrichtung orientieren. Das ist nicht sehr verbindlich.

Dennoch halte ich diese Norm für eine gute Informationsquelle, auch für Laien. Dort erhalten Menschen, die ihr privates Zuhause barrierefrei umbauen möchten, praxisnahe Tipps: Wie gestaltet ich Parkplätze, Garagen, Fahrstühle, Fenster oder Sicherheitstechnik barrierefrei? In der Norm gibt es Antworten. Übrigens ist die DIN 18040 die einzige Norm, die man kostenfrei im Internet herunterladen kann.“

 

Was bedeutet Barrierefreiheit?

MB: „Das kann für jeden Menschen in der Praxis etwas anderes sein. Beispiel Türdrücker: Die extra niedrige Höhe für Rollstuhlfahrer ist auf 85 Zentimeter festgelegt. Aber für einen aufrecht gehenden Menschen wird diese niedrige Höhe zum Handicap. Schließlich muss er sich extra bücken, um den Türdrücker an der dieser Wohnungseingangstür zu betätigen oder durch einen niedrigen Türspion zu schauen.

Für Rollstuhlfahrer sind die rechtlichen Vorgaben klar definiert: Da muss die Türbreite natürlich rollstuhlgerecht sein, auch der Radius in dem die Tür öffnet und schließt. Außerdem, hat die rollstuhlgerechte Tür auch schwellenlos zu sein, das ist bei uns selbstverständlich.

 

Barrierefrei durch Kontraste

Aber für Menschen, die blind oder sehbehindert sind, ist das nicht so klar definiert: Dabei sind Kontraste für Betroffene mit einer Sehbehinderung wichtig, damit sie sich räumlich orientieren können: Schon durch einfache hell-dunkel Kontraste wird zum Beispiel eine Tür für sie barrierefrei.

Dazu macht der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. Vorgaben. Für den sogenannten „Leucht-Dichte-Kontrast“ nennt er Werte. Entsprechend sollten einzelne Türelemente für sehbehinderte Menschen kontrastiert werden: Klinke, Rahmen, Türblatt.“

Maße und Eckdaten für barrierefreie Wohnungseingangstüren

  • Effektive Durchgangsbreite: 900 Millimeter
  • Effektive Durchgangshöhe: 2.050 Millimeter
  • Türschwelle: „Schwellenlos“ ist Stand der Technik.
  • Türöffner/Schloss/Bänder/Schließer müssen „leicht zu öffnen und zu schließen“ sein. Dafür werden feste Größen und Kraftvorgaben gemacht. Zum Beispiel darf das Bedienen einer barrierefreien Tür nur eine begrenzte Kraft kosten: Sie ist mit nicht über 25 Newton/2,5 Kilogramm Gewicht festgelegt. Doch das ist für Kinder und Menschen mit Handicap oft schon schwierig!
  • Türumfeld: „Ausreichende Bewegungsfläche“ hinter der und um die Tür ist ein Muss. Dafür sind „vorn“ 150 mal 150 Zentimeter einzuplanen. Zudem braucht es 150 mal 120 Zentimeter dort, wo die Zarge einschlägt. Hinzu kommen seitlich neben der Tür 50 Zentimeter.
  • Barrierefreie Sonderlösung: Die Tür öffnet automatisch.

Welche Förderung gibt es für barrierefreies (Um)Bauen und Wohnen?

Menschen mit Pflegegrad (früher: Pflegestufe) oder ihre Angehörigen erhalten bis zu 4.000 Euro von ihrer Pflegekasse für einen barrierefreien privaten Umbau. Vorausgesetzt, der Betroffene kann danach weiter selbstständig dort leben und seine gesundheitliche Situation verschlechtert sich durch die Veränderung nicht. Denn so steht es im Sozialgesetzbuch XI, § 40 Abs. 4 („Maßnahmen zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes“).

Zudem gibt es bei der KfW entsprechende Programme, die Umbaumaßnahmen fördern.

Beratung zu Barrierefreiheit im Alter, bei Unfall, Krankheit, im Pflegefall

Wer lebt oder arbeitet in einem Gebäude? Wie wird es künftig für diese Bewohner und Besucher barrierefrei? Welche Maße und Vorgaben sind dabei zu berücksichtigen? Entscheidend für Barrierefreiheit ist, dass diese Fragen im Vorfeld eines Bauvorhabens beantwortet werden.

 

Für jede persönliche Situation gibt es heute Hilfen, Beratung und „Lotsen“ bei

  • Unfall-, Kranken- und Pflegekassen
  • Demenzberatungsstellen
  • Seniorenberatungen in den Städten und Kommunen
  • Verbraucherberatungen
  • Verbänden der Selbsthilfe und für Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten
  • Sozialverbänden
  • Architektenkammern
  • erfahrenen Handwerksbetrieben, mit Expertise in Barrierefreiheit

Seit fünf Jahren verkaufen wir PRÜM-Türen. Doch das Altenheim St. Peter in Habscheid  war unser erstes gemeinsames Projekt. Die Anforderungen an die Barrierefreiheit waren hoch: Deshalb haben wir uns mit der PRÜM-Angebotsabteilung für Großprojekte zusammengesetzt. Das Projekt ist erfolgreich gelaufen. Ein Türöffner für weitere Bauprojekte, gemeinsam mit PRÜM!“

Michael Lafleur,
Abteilungsleiter Innenausbau, Raiffeisen GmbH Weinsheim

Barrierefreies Projekt mit 65 PRÜM-Türen: Seniorenheim in Bitburg

Im Altenheim St. Peter in Habscheid/Bitburg steht die barrierefreie Tür zur Demenzstation immer offen. So soll es sein: Denn hier gibt es keine Blockaden für die kranken und pflegebedürftigen Menschen.

Doch bei Feuer schließt die Tür automatisch. Denn die zweiflügelige, barrierefreie Brandschutztür ist an die Brandmeldezentrale angeschlossen. Dazu verbirgt sich an der Tür ein Haftmagnet, der sie im Alltagsbetrieb festhält. Bei Feueralarm wird der Magnet durch das Signal des Feuermelders gelöst. Wenn die Tür dann schließt, verschließt sich die Dichtung ebenfalls sicher.

Linkliste Tipps und Beratung zu barrierefreiem Bauen, Wohnen und barrierefreie Türen

 

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